Das ÜBERLAND Festival fand in diesem Jahr vom 02.-04.September in Görlitz statt.
Es war ein buntes, offenes, ereignisreiches Fest! Wir danken aus vollem Herzen allen Akteur*innen, Gästen, Bands, der Obermühle für das leckere Catering und dem grandiosen Team des Kühlhaus Görlitz! Nur mit eurem Engagement und eurer positiven Energie macht ihr das Festival zu dem was es ist!
Bald findet ihr an dieser Stelle auch eine filmische Dokumentation des Festivals – fürs Erste könnt ihr schon mal die Bilder geniessen. Bis zum nächsten Jahr!
Save the date: 01.-03.09.2023
Netzwerke von Menschen, die sich für die Gemeinschaft engagieren, gibt es auf allen geografischen Ebenen, vom kleinen Dorf bis weltumspannend. Welche Netzwerke stützen euch und welche unterstützt ihr? Sind Eure Netzwerke eher regional verankert oder thematisch strukturiert? Wie bleibt ihr trotz großer Entfernungen auf dem Land und mit immer zu viel Arbeit, konstruktiv miteinander in Verbindung? Auf dem Festival könnt ihr euer Netzwerk vorstellen, Erfahrungen und Herausforderungen diskutieren und/oder ganz praktisch und verbindlich netzwerken.
Als Arbeitsgruppe „Ländlicher Raum“ im Deutschland-Cluster des Bosch Alumni Netzwerks haben wir festgestellt, dass wir viele Kompetenzen an Bord haben, die wir anderen anbieten können. In der Gründungswerkstatt wollen wir mit euch überlegen, welche Bedarfe an kollegialer Beratung es gibt, welche Themenbereiche relevant sind und welche Formate und Finanzierungsmöglichkeiten wir dafür anstreben wollen. Wir freuen uns auf die Begegnungen!
Beteiligte
Valentin Schmehl und Susen Seidel, Deutschlandcluster des Bosch-Alumni-Netzwerks
Die Engagierten Städte sind dabei, regionale Netzwerke zur gegenseitigen Unterstützung aufzubauen. Das Festival ist ein guter Treffpunkt für sie, um verschiedene Formate auszuprobieren und gemeinsame Themen zu identifizieren. Es werden Praxisbeispiele für die trisektorale Zusammenarbeit von Bürgergesellschaft, Wirtschaft und Politik/Verwaltung in den engagierten Städten vorgestellt.
Beteiligte
Marion Zosel-Mohr, Regionalknoten Neuland gewinnen e.V.
Das Netzwerk Zukunftsorte hat Anfang des Jahres seine neue Wissensplattform für Akteure gestartet. Hier findet man umfassende Praxis-Tipps, Vorlagen und Beiträge aus erfolgreichen Orten auf dem Lande, die Mut machen und zeigen, wie man langfristig alle an einen Tisch bringen und den täglichen Betrieb stemmen kann. In der “Sprechstunde" werden Themen von Vision über Gruppenfindung, Finanzierung und Rechtsform beleuchtet, Anekdoten geteilt und Fragen aller Art beantwortet. Es gibt auch einen kleinen Ausblick darauf, was die Wissensplattform für Kommunen beinhalten soll, die später im Jahr live geschaltet wird.
Beteiligte
Uleshka Asher, Netzwerk Zukunftsorte
Gemeinsam schaffen wir mehr, vor allem im Engagement und gerade auf dem Land. Wir regen Kooperation zwischen Vereinen, kommunaler Politik/Verwaltung und lokaler Wirtschaft an und wollen zeigen, wie fruchtbar sie sein können – für die Vereine, für das Zusammenleben vor Ort, für alle. Zwei Netzwerke aus dem Programm „Engagiertes Land“ stellen Euch vor, wer sie sind, was sie vor Ort tun und wie sie mit ihren Netzwerkpartnern, aber auch Außenstehenden, kooperieren, um gemeinsam etwas für Engagement, Ehrenamt und das Zusammenleben in ihren Orten zu tun.
Beteiligte
Hans Feldbauer / Rebecca Seuser, Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt
Guido Michels stellt das MITEINANDER REDEN - Projekt „Gerüchteküche“ aus Weisswasser vor. Im Workshop wollen wir mit den Teilnehmer:innen die Projektidee – ein Gesprächsangebot zu Sorgen, Nöten, Anliegen und Fragen der Bürgerinnen und Bürgerin – in der Praxis ausprobieren und über das Format und mögliche Übertragbarkeit ins Gespräch kommen. Claudia Kühnel-Kalamorz begleitet als ist freie Prozessbegleiterin das Projekt. Monika Stösser ist Leiterin des Programmbüros MITEINANDER REDEN, beide stehen im Anschluss für Fragen zur Verfügung.
Beteiligte
Guido Michels, Claudia Kühnel-Kalamorz, Monika Stösser, MITEINANDER REDEN
Bei den Auftraggeber:innen handelt es sich meistens um Gruppen rund um ein gemeinsames Anliegen, die sich im Prozess der Auftrags- entwicklung erst konsolidieren. Die Projekte haben oftmals die Form von Kunst im öffentlichen Raum (Skulptur, Installation, Platzgestaltung), umfassen aber auch viele weitere Formen: Architektur, Stadtplanung und Landschaftsgestaltung, Film, Fotografie und digitale Medien, Theater, Performance, Literatur und Musik.
Beteiligte
Susanne Burmester, Uta Rüchel, Gesellschaft für Kunst und Mediation im Bürgerauftrag e.V.
Bürgerräte sind der populärste Trend für mehr politische Mitsprache. Doch was verstehen wir genau darunter und was können Bürgerräte leisten, was aber auch nicht? Christian König von Mehr Demokratie wird einen Input zu diesen Fragen geben. Nach einer kleinen Frage- und Diskussionsrunde könnt ihr dann gemeinsam brainstormen, wie ein „Überland-Bürgerrat“ aussehen kann.
Beteiligte
Christian König, Mehr Demokratie e.V.
Wer mit vollem Einsatz für das gute Leben unterwegs ist, geht oftmals über die eigenen Grenzen – zu Lasten der mentalen und physischen Gesundheit. Doch um die großen Themen der Welt anpacken zu können, braucht es eher Marathon-Läufer als Sprinter, eher Gemeinschaft als Einzelkämpfer.
Welche Strukturen sind nötig, damit Engagement und Aktivismus regenerativ und nachhaltig werden und Bewegungen entstehen, die von vielen getragen werden?
Braucht man als Aktivist*in Geld oder reichen die großen Visionen? Spielt es eine Rolle ob ich Einzelkämpfer oder Teamplayer bin? Lieber in kleinen Schritten vorgehen oder lieber direkt ran an die dicken Bretter? Wo macht die Revolution von unten Sinn und wo brauchen wir dringend politische Instrumente?
In diesem Gespräch geht es um die Gelingfaktoren für Engagement und Aktivismus, auf sozialer, psychologischer sowie gesellschaftlicher Ebene.
Beteiligte
Liviana Bath, augen auf e.V.
Bianca Rodenstein, psychologists for future
Christina Strohm, Mein Grundeinkommen e.V.
Barbara Wetzel, Neulandgewinnerin + Allerhand e.V.
Moderation: Eva Mahnke, fint e.V.
Wir befinden uns gerade in der Waschmaschine, meint Transformationsforscherin Maja Göpel. Das Alte ist noch nicht verschwunden, das Neue noch nicht richtig da und im Schleudergang geht alle Kontrolle verloren. Auch wenn Du mit ganzem Herzen an dem Neuen arbeitest – auch Dein Akku ist mal alle und Selbstfürsorge ist nun mal nicht naheliegend, wenn man die Welt retten will. Wie können wir gut mit uns umgehen – darum geht’s in dem Workshop mit Arielle Kohlschmidt.
Beteiligte
Arielle Kohlschmidt, Raumpionierstation Oberlausitz, Meditations- und Yogatrainerin
In diesem Workshop üben wir uns in der Achtsamkeit. Wie fühlt es sich an, wenn wir mal die To-Do Liste und unsere inneren Erwartungen ablegen und uns voll dem gegenwärtigen Moment hingeben? Die Begegnung mit der Erde kann uns dabei unterstützen und inspirieren. Gemeinsam bepflanzen wir eine Wiese mit Frühblühern, meditieren, und teilen das Geschenk unserer Achtsamkeit untereinander.
Daniel Dermitzel ist selbständiger Mediator und Stadtgärtner in Berlin. Er ist ehemaliger Biolandwirt und hat zwei Jahre in Plum Village, dem Meditationszentrum von Zen Mönch Thich Nhat Hanh, gelebt und gefarmt.
Beteiligte
Daniel Dermitzel
Netzwerk- und Bündnisarbeit kommt häufig "on top" zu der eigentlichen Arbeit - umso wichtiger ist es zu reflektieren, was der Mehrwert ist, um nicht auszubrennen. Welche Kraft entfalten solche "solidarischen Allianzen" und wie tragfähig sind sie, wenn die Strategien für den sozial-ökologischen Wandel unterschiedlich sind? Das wollen wir mit euch reflektieren und ein vertieftes Verständnis für unterschiedliche Ansätze erlangen! Dazu haben wir Initiativen eingeladen und sie im Vorfeld gebeten, sich mit der Frage zu beschäftigen, wie nachhaltig sie ihren eigenen Aktivismus/ihr Engagement für ihre Herzensangelegenheit gerade einschätzen. Im interaktiven Resilienzquiz befragen wir diese Akteure und euch, wie es denn um euch und eure Initiative steht und wie wir bewegungsübergreifend Solidaritäten stiften können, um gemeinsam dem Ziel des guten Lebens für alle näher zu kommen.
Beteiligte
Moderation: Susanne Gärtner und Sven Kaseler.
Ein Workshopangebot folgender Initiativen und Netzwerke: Augen auf e.V., riesa efau, Kultur Forum Dresden, Netzwerk #solidarischer Osten, Bündnis gegen Rassismus Sachsen
Wir bieten eine Einführung in unsere Arbeit mit den Alpakas und zur wohltuenden Wirkung von tiergestützter Intervention an. Diese kombinieren wir auf unserem Hof mit Textilkunst, Kunstpädagogik, Filz-, Spinn- und Strickangeboten. In den Mittelpunkt unserer Veranstaltung in Görlitz rücken wir das Potential der Arbeit mit den Tieren wie auch den gesundheitlichen Aspekt von Handarbeiten, insbesondere für die seelische Gesundheit. Die Gäste können die Tiere aus nächster Nähe erleben, Fühlproben verschiedener Wollsorten und Spinnen mit der Handspindel stehen ebenfalls auf dem Programm.
Beteiligte
Alpakawiese Blumrich
Lachen ist die beste Medizin! Es hilft Stress abzubauen, den Kopf frei zu bekommen, zu entspannen, stärkt den Körper und vieles mehr. Lachyoga ist eine einzigartige Methode mit der du ohne Grund spontan lachen kannst. Dazu braucht es keinen Witz oder Humor. Wir verbinden einfache Atemtechniken mit Lachübungen und daraus entwickelt sich mit der Zeit ein natürliches Lachen. Probier Lachyoga aus und spüre die Wirkung in deinem Körper! Wann hast du das letzte Mal gelacht?
Beteiligte
Petra Völpel
Was entsteht Neues aus ländlicher Praxis und urbanem Mindset, zwischen städtischen und ländlichen Räumen und Menschen, die die Grenzen dazwischen immer wieder überschreiten? Aus Ansätzen, die schon jetzt überall zu finden sind, wollen wir ein neues Zukunftsbild entstehen lassen. Dabei untersuchen wir auch, welche dieser Visionen schon jetzt alltäglich gelebte Utopien sind.
Diesen Themenblock gestalten wir zusammen mit der Zeit-Stiftung.
Es gibt nicht den einen richtigen Weg, Zukünfte in den Regionen in Deutschland zu gestalten. Das ist das zentrale Ergebnis der Forschung für den „Stadt-Land-Zukunftsatlas“ im Auftrag der Zeit-Stiftung. Neun Monate lang hat ein Team aus WissenschaftlerInnen des studio amore und des Thünen-Instituts für Regionalentwicklung verschiedene Landstriche in Deutschland bereist, wurden Interviews geführt und Raumtagebücher angelegt. Das dabei entstandene Material wird in der Ausstellung „Stadt-Land-Zukunft“ anlässlich des ÜBERLAND-Festivals am Kühlhaus Görlitz präsentiert und gibt einen Einblick wie Regionen Zukunft schaffen. Die Zukunftsgestaltung ländlicher Räume ist auf Karten besonders gut sichtbar. Das zeigen die „Karte der neuen Ländlichkeit“, die seit 2021 von der Leuphana Universität und der CoWorkLand e.G. gepflegt wird, und die „Landmaschine“ des Thünen-Instituts für Regionalentwicklung e.V., welche die Schätze der Regionen offenbaren.
Beteiligte
Thünen-Institut für Regionalentwicklung
studio amore
Zeit-Stiftung
Landleben ist nicht homogen. Viele verschiedene Menschen haben unterschiedliche Ideen, wie sich das Land zukünftig entwickeln sollte. Lassen sich diese verschiedenen Perspektiven und Bedürfnisse zusammenbringen und Lösungen finden, mit denen alle glücklich sind? Genau das versucht das Spiel zum Dorf von Morgen herauszufinden. Ihr schlüpft in verschiedene Rollen wie die Bäuerin, die Studentin oder der Pastor, und gemeinsam diskutieren wir aktuelle Entwicklungen. Am Ende entstehen konkrete Ideen für die verschiedensten Bereiche, wie Bildung, Arbeit, Mobilität & Co, die unsere bestehende Karte der neuen Ländlichkeit erweitern. Denn schon 2021 spielten wir auf der Utopie-Konferenz in Lüneburg und konnten schon das erste Dorf von Morgen illustrieren. Nun ist es an der Zeit, dass dieses Dorf weiter wächst. Helft uns dabei!
Beteiligte
CoWorkLand e.G.
Thünen-Institut für Regionalentwicklung
Die Internationale Bauausstellung Thüringen hat das StadtLand zu ihrem Thema gemacht: Der Begriff beschreibt die kleinteilige Siedlungsstruktur des Freistaats und ist gleichzeitig Ausdruck für ein neues Verhältnis zwischen Stadt und Land, Gesellschaft und Ressourcen. Zu den IBA Vorhaben zählen wiederbelebte Denkmäler, moderne Holzbauten, erfrischende Landschaftsbilder oder Stadtquartiere. Beim ÜBERLAND-Festival präsentiert die IBA ein paar von ihnen.
Beteiligte
Internationale Bauausstellung Thüringen (IBA)
Wir nehmen euch mit in die Stadt-Land-Zukunft. Erkundet und diskutiert gemeinsam mit dem Forschungsteam die zentralen Erkenntnisse der Ausstellung zu den verschiedenen Stadt-Land-Raumtypen, den individuellen Ressourcen und zentralen Gelingensbedingungen.
Beteiligte
Thünen-Institut für Regionanentwicklung
studio amore
Der zweite Rundgang ist dem praktischen Blick auf die Themen der großen Transformation gewidmet. Auf unseren Reisen durch ganz Deutschland haben wir mehr als 50 Menschen gesprochen - viele Landaktivist:innen, aber auch Unternehmer:innen, Politker:innen oder Influencer:innen. Einige davon werdet ihr auf dem Rundgang kennenlernen und gemeinsam mit euch wollen wir diskutieren, wie relevant die Erkenntnisse für das praktische Wirken sind.
Beteiligte
Thünen-Institut für Regionalentwicklung
studio amore
Jeder kennt das Original. Abgewandelt lädt es dazu ein, mit Vorurteilen, Unterschieden und Besonderheiten zwischen Stadt und Land zu spielen und darüber ins Gespräch zu kommen, wie sich die Landeier und Stadtpflanzen der Zukunft tatsächlich sehen.
Beteiligte
Maike Steuer, Kreativkonsum e.V.
Marie Golüke leitet seit 10 Jahren das Kulturfestival "Festival Für Freunde" in Dahnsdorf. Sie ist „Rückkehrerin“ mit 10 Jahren Großstadterfahrung. In einem Impulsvortrag berichtet sie über ihre Erfahrungen der kulturellen Arbeiten auf „beiden Seiten“ und von dem dazwischen. Was braucht es von einem selbst und von den anderen, um als Städter nicht in einer Blase von Zugezogenen zu verschwinden? Welche Vorurteile müssen auf beiden Seiten abgebaut werden, damit aus dem nebeneinander ein miteinander entsteht? Wie lange muss ich durchhalten um mit meinem Projekt „Erfolg“ auf dem Land zu haben?
Beteiligte
Marie Golüke, Festival für Freunde
Die Vereine ›Haus Bräutigam‹ und ›Haus Döschnitz‹ entwickeln traditionsreiche, lange Zeit leerstehende Sommerfrische Häuser im Schwarzatal zu neuen Orten des Wohnens und Arbeitens zwischen Stadt und Land. Im Workshop berichten sie über ihre Arbeit am Bestand, über das Umbauen und Aktivieren und ihr Konzept für die zukünftige Nutzung. Beide Vereine sind Projektpartner der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen.
Beteiligte
Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA Thüringen
Till Hoffmann, Verein Haus Bräutigam
Cosima Speckhardt, Verein Haus Döschnitz
Die Digitalisierung soll gerade den ländlichen Raum retten. Co-Working und smart farming sind die Trends der Zeit. Zugleich sind wir alle auf Plattformen unterwegs, um trotz großer Entfernungen vieles beinahe gleichzeitig erledigen zu können. Dabei stellen wir uns selten die Fragen, wer eigentlich Eigentümer der digitalen Infrastruktur ist und welches Wissen und Handwerk wir brauchen, um die digitale Infrastruktur selber machen zu können. Welche Voraussetzungen braucht eine gemeinwohlorientierte Digitalisierung, damit die dafür notwendige Infrastruktur allen Menschen bedingungslos zur Verfügung steht?
Diesen Themenblock gestalten wir zusammen mit der anstiftung und dem Verstehbahnhof Fürstenberg/ Havel.
Die Digitalisierung hat in weniger als zwei Jahrzehnten fast alle Lebensbereiche erobert und unser Leben dabei ziemlich auf den Kopf gestellt. Dabei blieb wenig Zeit, darüber nachzudenken, wohin wir damit eigentlich wollen, wie wir neue Technologien nutzen können, um die Gesellschaft nachhaltig voran zu bringen und welche Rahmenbedingungen dafür gebraucht werden. Der Vortrag soll genau das untersuchen: Digitalisierung - was genau heisst das eigentlich, wohin kann sie uns führen, und was müssen wir tun, damit dabei mehr rauskommt als ein paar viel zu grosse Techkonzerne?
Beteiligte
Daniel Domscheit-Berg, havel.lab/ Verstehbahnhof
Fair Apps Market ist ein mobiles, kostenfreies Beratungsangebot zum Thema digitaler Selbstbestimmung und dem nachhaltigen Umgang mit digitalen Geräten. Das Team von Topio geht mit BesucherInnen ins Gespräch über die Herausforderungen der Digitalen Transformation und bietet konkrete Beratung über die Nutzung freier Open-Source-Software wie trackingfreier Apps, freier App-Stores und Informationen zu privatsphäre-freundlichen Betriebssystemen auf Laptops, PCs und Smartphones. Unser Angebot umfasst die Beratung über die nachhaltige Nutzung von digitalen Geräten in Bezug zu Recycling, Modularität und Open-Source Software-Updates. Fair Apps Market gibt einen Einblick in ein gemeinwohlorientiertes Internet, das abseits marktbeherrschender Tech-Plattformen besteht und von einer weltweiten Community getragen und weiterentwickelt wird.
Beteiligte
Beatrijs Dikker, topio e.V.
Blühende Apfelbäume im Garten, Entschleunigung und ein Leben in Gemeinschaft - oder Landflucht, Überalterung und mangelhafte Daseinsvorsorge? Wir glauben, ländliche Räume sind mehr als Idylle oder Ödnis – und die Digitalisierung bietet innovative Ansätze, um Potentiale zu wecken und zu fördern. Deshalb gehen wir im Workshop der Frage des guten Lebens auf dem Land nach und überlegen, welchen Beitrag die Digitalisierung dabei leisten kann. Mit den Teilnehmenden entwickeln wir spielerisch neue Utopien für ländliche Arbeits- und Lebensformen und kreieren mit verschiedensten Materialien collagierte Dorfszenarien aus der Zukunft. Dabei sind Zukunftsentdecker:innen jeden Alters willkommen und ausdrücklich gewünscht.
Beteiligte
Felicitas Nadwornicek, Anna Momburg, Laura Heym, Neuland 21
Der digitale Raum als Ort der sozialen Vernetzung und des grenzenlosen Wissensaustausches entwickelte sich in wenigen Jahren unter der weitreichenden Einflussnahme großer Technologie-Monopole zu einem Ort der umfassenden Vermessung jeder Lebensregung. Bei Topio finden wir, dass eine digital vernetzte Gesellschaft mehr sein kann als ein privatisierter und kommerzialisierter Überwachungsapparat. Seit Juni 2022 betreiben wir den ersten ''public space for privacy'' in der historischen Arminiusmarkthalle in Berlin Moabit. Mit Beratungs- und Supportworkshops bauen wir einen Ort der digitalen Selbstbestimmung und es entsteht ein realer Anlaufpunkt sich mit Fragen einer zunehmend digitalen Zukunft auseinanderzusetzen. Nach einer kurzen Projektvorstellung laden wir zu einem gemeinsamen Austausch über das Thema digitaler Selbstbestimmung und den nachhaltigen Umgang mit digitalen Geräten ein. Wie und was können wir Nutzer:innen zu einer nachhaltigeren, digitalen Welt beitragen? Welche Möglichkeiten bietet Freie Open-Source Software?
Beteiligte
Beatrijs Dikker, topio e.V.
Seit Herbst 2020 arbeiten wir an einer digitalen Plattform für Landaktivist*innen - entstanden ist eine Such- und Sortiermaschine für Wissen, Projekte und Akteure auf dem Land. Jetzt stellen wir sie zum ersten Mal öffentlich vor. Und ab dann kann sie mit euren Projekten und Wissen gefüttert werden - live, vor Ort und mit eurer Unterstützung.
Beteiligte
Eleonore Harmel und Andreas Willisch, Thünen-Institut für Regionalentwicklung; Johann Kaether, Hochschule Neubrandenburg
Es existieren Grünflächen in öffentlicher und privater Verwaltung, die in lokale, gemeinschaftlich verwaltete Commons überführt werden können. Damit einher geht die Frage, wie sich der physische Raum und dessen selbst organisierte Verwaltung digital abbilden lassen – als lokales Archiv, als ein Repositorium oder eine digitale Zeitkapsel? Hierzu möchten wir uns mit euch in einem moderierten Workshop interaktiv austauschen, mögliche Bedürfnisse ausloten, potentielle Konfliktlinien nachzeichnen und die Grundlage für eine digitale Anwendung schaffen, mit der es uns gelingen kann, gemeinsame Güter fair und nachhaltig zu verwalten.
Beteiligte
Marta Mysik & Dr. Samuel Müller, Projektwerkstatt Berlin
Als digitalpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag möchte ich gemeinwohlorientierte Digitalisierung politisch und konkret betrachten und in meinem Vortrag unter anderem folgende Fragen beantworten: Wie kann man gemeinwohlorientierte Digitalisierung politisch umsetzen? WAS für Weichen müssen in WELCHEN Bereichen dafür WIE gestellt werden? Was gehört zu digitaler Grundsicherung, zu digitalem Verbraucherschutz? Was hat Digitalisierung mit der Klimakrise zu tun und welche Rahmenbedingungen braucht die Zukunft der Arbeit? Welche Rolle spielen Transparenz und Privatsphäre und wie trägt „everything open“ mit dem Grundsatz „öffentliches Geld zu Öffentlichem Gut“ zu gemeinwohlorientierter Digitalisierung bei? Außerdem gibts einen kleinen Ausflug in sozialen und nachhaltigen 3D-Druck beim Häuserbau. Nach dem Vortrag möchte ich gern mit Euch darüber diskutieren, warum Digitalisierung (auch) eine soziale Frage ist und die Digitale Revolution eine soziale Revolution bedingt.
Beteiligte
Anke Domscheit-Berg, MdB Fraktion DIE LINKE
Es gibt nicht den einen richtigen Weg, Zukünfte in den Regionen in Deutschland zu gestalten. Das ist das zentrale Ergebnis der Forschung für den „Stadt-Land-Zukunftsatlas“ im Auftrag der Zeit-Stiftung. Neun Monate lang hat ein Team aus Wissenschaftler*innen des studio amore und des Thünen-Instituts für Regionalentwicklung verschiedene Landstriche in Deutschland bereist, es wurden Interviews geführt und Raumtagebücher angelegt. Das dabei entstandene Material, viele Akteure und einen Einblick, wie Regionen Zukunft schaffen, zeigen wir in der Ausstellung „Stadt-Land-Zukunft“. Zusammen mit der „Karte der neuen Ländlichkeit“, die seit 2021 auf der Utopie-Konferenz in Lüneburg gemeinsam mit der CoWorkLand e.G. entsteht, und der Landmaschine des Thünen-Instituts öffnen wir die Schatztruhe für Zukunftsgestaltung in ländlichen Räumen.
Eingewandert, ausgezogen, hiergeblieben, angekommen. 20 Musiker aus Deutschland, Syrien, Palästina, Schottland, Israel, Brasilien, Italien, Bayern, Russland, Polen und dem Irak. Im Koffer: ein Repertoire aus Afrofunk, Balkan-Brass, Klezmer, Cumbia und orientalischen Hits. Ihr gemeinsames Zuhause: Dresden. Für PEGIDA-Anhänger ist die Banda Comunale der tonale Untergang des Abendlandes, das Ende der Leitkultur, der lärmende Beweis für den großen Austausch. Bleibt auf dem Teppich und desintegriert Euch! hupt ihnen die Band seit Jahren lässig entgegen. Als Protestkapelle gegen Nazi-Aufmärsche 2001 gegründet, war für die Banda Comunale von Beginn an klar, dass ihr musikalisches Repertoire die Welt umarmen muss. Da, wo sich Wutbürger in Dresden kulturell abgrenzen, beschallen sie Clubs, Straßen und Plätze. Mit serbischen Coceks, kolumbianischen Cumbias oder algerischem Rai. Der Sound ist nach über 20 Jahren internationaler denn je. Hunderte Konzerte haben aus der Banda eine verschworene Gemeinschaft gemacht, die Jazz-Arrangements mit Protestrap, orientalischer Melancholie, groovendem Afrobeat und Balkan Sounds verbindet. Aber hört doch einfach selbst und tanzt!
Die Band Husten setzt sich aus Gisbert zu Knyphausen, Moses Schneider und dem dünnen Mann zusammen und veröffentlicht seit 2017 Musik. Im Mai 2017 erschien die selbstbetitelte erste EP, Ende Mai 2018 die zweite namens „Zurück zum Heißen“ und Ende 2019 kam EP Nummer Drei. Und so soll es die nächsten Jahre weitergehen – jedes Jahr eine EP (digital und auf Vinyl), jedes Jahr fünf neue Lieder und fünf dazugehörige Videos (allesamt gedreht von Regisseurin Steph von Beauvais). Laut eigener Aussage „friemeln sie ihre Musik zusammen, aus Beats aus dem alten Werkzeugschrank, im Stolpern gespielten Gitarren, auf dem Dachboden gefundenen Chören und auf Handrücken geschmierten Worten. Resteessen und Laborexperiment. Mit der Grubenlampe im Keller und dem Flohmarkt-Teleskop auf dem Dach. Erwachsene im Kinderparadies. Kinder im Erwachsenenparadies.“ Und weiter: „Husten sind die schlechtesten Türsteher der Stadt. Alle kommen rein: Indie-Disco, 80er-Jahre-Pop, gezupfte Wandergitarre, und sogar die große Powerballade wird durchgewunken.“
TWORNA ist der slawische Name des Dorfes Quohren in dem Caterina Other und Frieder Zimmermann leben und das Trio gegründet haben. Der Name Tworna beruft sich auf Dvorane, die Göttin der Schaffenden. Durch experimentierfreudige Arrangements und mit überraschungsvoller Dynamik spannt Tworna einen verheissungsvollen Bogen vom traditionellem Liedgut des 13. bis 19. Jahrhunderts hin zu zeitgenössischer Pop- und Weltmusik. An mancher Stelle ließe sich meinen, Paul Gerhardt und Pj Harvey hätten sich zur Improvisation unter einer Dorflinde getroffen. Das Trio bedient sich dabei eines im wahrsten Sinne des Wortes vielsaitigen Instrumentariums: Schwedische Nyckelharpa, Waldzither, Gitarre und Fretless Bass. Ein weiteres Markenzeichen der Band ist Jessica Jäckels expressiver Gesang, ergänzt, reihum gespielt, von Rahmentrommel, Cajon, Waldteufel und anderen Perkussionsinstrumenten. Für ihr Debütalbum »Tworna« erhielt das Trio im März 2021 den »Preis der Deutschen Schallplattenkritik «.
Die Gang mit dem familienunfreundlichsten Namen im Popbetrieb macht das Leben im Plattenbau beautiful again, empowert das Verkacken, erzählt von Panikattacken und verweist Männer auf ihren Platz (Hobelbank). Sie werten die eigene Realität auf, singen mit Lower-Class-Bewusstsein und ehrlicher Freude: „Ich bin zurück in der Gosse“. The TCHIK – wie man sie aus Platz- und Schamgründen auch schreiben kann – das sind Lulu, Doreen, Kristin, Ilay und das ist eine auf allen Ebenen außergewöhnliche Band. Mit leichtem Gepäck und emotionaler Distanz ist bei dieser Band niemandem geholfen. „Wir lieben uns übertrieben“, sagt Lulu und meint es auch genauso. Jetzt erscheint mit „Gefühle“ das vierte Album – unter eigener Regie, aus eigener Kraft, 13 Superhits. Diese Superhits wollen raus in die Welt und präsentiert werden – auch in Görlitz auf dem ÜBERLAND Festival.
Die Auftritte zeichnen sich durch viel Humor, Leidenschaft und Tanzfreude aus, doch das größte Markenzeichen sind 1500 originale verstaubte, zerspielte Singleschallplatten aus der Zeit als Musik noch keine Massenware war. Die 186,529kg schwere Festplatte ist alphabetisch geordnet und es gibt nahezu keinen Musikwunsch der nicht erfüllt werden kann, falls er die Zeit um die Wende nicht überschreitet. Publikumsnähe ist kein Fremdwort, ganz im Gegenteil – mit dem Publikum wird getanzt, gesungen und getrunken. Wert wird auch auf die Garderobe gelegt – bunt und schrill – was gleich zu Beginn für Heiterkeit sorgt. Für Heiterkeit sorgen auch hin und wieder die Schallplatten, denn der Zahn der Zeit hat an ihn genagt – Sprünge, Kratzen, Aussetzen und fehlende Übergänge gehören dazu. Jedoch hat sich noch niemand darüber beschwert. „Wenn wir liefern müssen, dann liefern wir auch ab!“
Das Planungslabor „Raumbilder Lausitz 2050“ richtet den Fokus auf die räumliche Entwicklung der Lausitz. Dabei werden bestehende räumliche Strategien analysiert und visionäre Konzepte erarbeitet, die Räume ganzheitlich entwickeln und Ansätze für eine nachhaltige Transformation aufzeigen. Den Entscheidungsträger*innen des Strukturwandels und den vielen Engagierten der Lausitz bieten die Raumbilder vier unterschiedliche Szenarien für eine nachhaltige räumlich-integrative Entwicklung: Während die einen auf die Stärke kreativer Akteur*innen und Raumpionier*innen oder auf landschaftliche Potenziale setzen, bauen andere auf die Kraft von Impulsen durch einen Wissenscampus oder Umbaupotenziale in der Land- und Forstwirtschaft. Die Raumbilder und Konzepte bieten zugleich Werkzeuge und Strategien an, die helfen mit Unsicherheiten umzugehen und sich auf das Übermorgen vorzubereiten.
„Grünlitz” sind kurze Pantomime-Vorstellungen in Verbindung mit einem Mini-Konzert. Die Vorstellungen tauchen plötzlich auf und laden die Menschen spontan zu einem Theatererlebnis im Miniaturformat ein. Die Performances handeln von der Dringlichkeit des Klima- und Umweltschutz und fordern zur Auseinandersetzung mit vielfältigen Positionen und Perspektiven auf. Die Künstlerinnen Katarzyna Wieczerzak und Miriam Flick verbinden dabei Ergebnisse aus Interviews mit Görlitzer*innen mit ihrer eigenen Position: Beide Künstlerinnen sehen sich befähigt und verantwortlich dafür, sich für Natur- und Umweltschutz einzusetzen. Gleichzeitig sind sie aber auch Teil einer Gesellschaft und Politik, die dringend mitziehen muss, um nachhaltige Veränderungen zu erlangen.
Die Autorin Grit Lemke, die schon mit ihrem Grimmepreis-nominierten Film Gundermann Revier einen tiefen Blick in das Leben ihrer Heimatstadt Hoyerswerda geworfen hatte, arbeitet in „Wir Kinder von Hoy“ die Biografie ihrer komplexen Generation auf. In den sechziger und siebziger Jahren war sie mit ihren Eltern nach Hoyerswerda gekommen, eine DDR-Musterstadt: aus dem Heideboden gestampft, aus Bauelementen zusammenmontiert. Morgens rollen die Eltern in Schichtbussen davon, die Kinder wachsen in einem großen Kollektiv auf. Lemke wird Teil der Kultur- und Kunstszene um Gerhard Gundermann, den Springsteen des Ostens. Eine Art proletarische Bohéme entwickelt sich: nachts im Kellerclub, morgens im Schichtbus. Doch der Wiedervereinigung folgen Massenentlassungen und ein latent vorhandener Rassismus gegen in der Stadt lebende Vertragsarbeiter*innen sowie eine schnell erstarkende Rechte führen zu Ausschreitungen. Die Kulturszene bleibt tatenlos, doch auch für sie wird es danach nicht mehr sein, wie es war…
Eine Veranstaltung von Augen Auf Oberlausitz
Was brauchen wir für ein gutes Leben? Nicht viel, meint Knut Thomsen aus Dithmarschen. Etwas zum Essen, zum Trinken, und die Freiheit, sich Zeit zu nehmen für das, was man gerade tut. Seine Frau Berit und er haben zusammen einen Dorfladen aufgemacht – ein 40qm großes, lebensfrohes Universum aus regionalem Gemüse, sorgfältig arrangierten Regalen, Klönschnack und Zusammenhalt. Und eine Insel in einem Meer aus Discountern, die die kleinen Läden auf dem Land schon lange verdrängt haben.
Zwei Jahre lang reist die Filmemacherin Antje Hubert mit ihrer Crew durch nord- und ostdeutsche Dörfer und erzählt von Menschen, die im Vakuum fast verloren gegangener Traditionen etwas Neues wagen. Selbst als die Corona-Pandemie das gewohnte Leben zum Erliegen bringt, schaffen sie es, das Wesentliche ihrer Arbeit zu erhalten: die Wertschätzung der Dinge und die gelebte Zuwendung zu anderen Menschen.
Ein Film von Antje Hubert, D 2021, 98 Minuten, Zum Trailer
In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung
Neue Länder – alte Bräuche
Die Politikwissenschaftler Julian Nejkow und Clemens Kießling mäandern gedanklich durch den Osten der Republik und schauen dabei nach Stadt und Land, Politik und Leute. Und vergessen dabei nie wo ihre eigenen Wurzeln sind.
Haariges und Entspannendes mit Yvonne Ammer (Farbküche Altenburg)
Mich kann man nicht beschreiben. Mich muss man erleben. Ich biete Euch über das gesamte Festival verteilt ein buntes Programm:
Energetische Haarschnitte und Kopfveränderungen,
morgendliche Meditation mit Naturmandalas,
Perfekt und neusortiert nach Hause: Haariges mit der ,,Familie Mögli“
und ,,Knete dir deine Stadt, wie sie dir gefällt.“
Workshop und Diskussion mit André Knabe (Thünen-Institut für Regionalentwicklung), Thomas Prennig und Susanne Lerche (Hochschule Zittau/ Görlitz)
Aus unserem Forschungsprojekt ENKOR heraus wollen wir die Vielfalt sozialen Engagements betrachten und seine Gelingensbedingungen zur Diskussion stellen. Wir möchten nach einer kurzen Vorstellung vorgefundener Engagementkonstellationen anhand ausgewählter Zitate aus den untersuchten Gemeinden mit euch diskutieren: Welche Erklärungen gibt es dafür, dass sich die von uns Interviewten auf so unterschiedliche Weise engagieren? Welche Arten der Unterstützung werden benötigt und gefordert? Und warum geraten Engagierte auf verschiedenen Ebenen in Konflikte – oder auch nicht?
Vortrag und Gespräch mit Sophie Spitzner/Kulturbüro Sachsen und Dorothea Schneider/Augen auf e.V.
Ostniedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern sind Hochburgen der rechten/völkischen Siedlungsbewegungen, doch auch in Sachsen gibt es erste Ansiedlungen. Wir wollen in diesem Workshop einen Blick auf die Strukturen im Landkreis Mittelsachsen und in Ostsachsen richten. Darüber sprechen, was völkische Siedler*innen sind, welche Handlungsstrategien und Ziele sie verfolgen. Außerdem wollen wir uns über eigene Erfahrungen austauschen und darüber sprechen, wie man mit diesem „Phänomen“ umgehen kann.
Ein Angebot von Augen Auf Oberlausitz und dem Kulturbüro Sachsen.
Workshop mit Erik Hofedank (BTU Cottbus und „Kollektiv Care“ Netzwerk)
Mit dem Altern der so genannten Babyboomer-Generation wächst auch der Pflege- und Fürsorgebedarf. Ganz besonders trifft das auf periphere Regionen Ostdeutschlands zu. Hier wird heute schon deutlich, dass das Netz aus Sozialstaat, Pflegemarkt und Familien an vielen Stellen löchrig ist. Freiwilliges Engagement im Wohnumfeld soll helfen diese Löcher zu schließen. Unter dem Slogan der „Sorgenden Gemeinschaften“ werden Menschen aktiviert, sich auch jenseits von Verwandtschaftsbeziehungen umeinander zu kümmern. Doch wie sieht es in der Praxis aus? Welche Erfahrungen machen gemeinschaftliche Wohnprojekte in der ostdeutschen Provinz mit der Pflege und Fürsorge für Mitbewohner*innen im Alter und mit Behinderung? Auf welche äußeren und inneren Widerstände stoßen sie? Wie wandeln sich Beziehungen in diesem Prozess? Diesen Fragen gehe ich im Rahmen meiner Doktorarbeit nach. Erste Ergebnisse stelle ich in dem Workshop vor und möchte vor allem mit den Teilnehmer*innen zu eigenen Erfahrungen in den Austausch kommen.
Workshop mit Lewin Grabo und Patrick Veit (Machland)
Der Workshop gibt den Teilnehmenden einen ersten Eindruck von Soziokratie als Tool für das Organisieren von Gruppen, Gemeinschaften und Organisationen auf Basis der Mitverantwortung. Es werden simulierte Situationen geschaffen, um praxisnah theoretische Grundlagen zu festigen – so wird eine immersive Lernerfahrung geschaffen. Am Ende des Workshops haben die Teilnehmenden die Grundprinzipien der Soziokratie verinnerlicht und können diese in ihrem Alltag einbringen.
Mit dem ausgebauten Dreirad fährt das LABA Team durch die Lausitz und schaut wie die LABA Fashion ankommt. Die Grundidee ist es, dezentral für Klamotten, Beutel, Getränke & gute Gespräche zu sorgen. Und dabei auch noch Spenden für zahlreiche Initiativen einzusammeln. So auch dieses Jahr auf dem ÜBERLAND Festival.
Rulo Lange (Freundeskreis Buchkinder)
Der Freundeskreis Buchkinder bietet die Gestaltung eines eigenen Festivalbuches an. Im Mitmachangebot werden Zufallsgeschichten erzählt, von Klein und Groß aufgemalt, und anschliessend direkt mit Linoldruck gedruckt.
Mit dabei ist auch das Festivalbuch vom letzten Jahr, in dem sich viele bunte Perspektiven auf das Überland 2021 finden.
Präsentation und Schnupperworkshop mit Leonie Passara (MAGNET – Werkstatt für Verständigung)
DemoSlam ist ein neues Dialogformat für kontroverse Themen, welches hilft Polarisierung aufzufangen. Das tun wir, indem wir – im Gegensatz zu Debatten – einen Dialog außerhalb der Pro-Contra-Logik anregen. demoSlams basieren nur auf persönlichen Erfahrungen und Ansichten und sind außerdem unterhaltsam. demoSlam bringt Menschen mit unterschiedlichen Meinungen zusammen, statt sie in Lager zu spalten.
Workshop mit Anja Thiele und Susanne Feustel (Kulturbüro Sachsen)
In Krisenzeiten beschäftigen uns komplizierte Probleme: Kann ich das Windrad nicht vor meinem Haus verhindern und gleichzeitig das Klima schützen? Wer sollte mehr geschützt werden: Junge oder alte Menschen? Will ich als Demokratin beteiligt werden und Verantwortung tragen, wenn es um Leben oder Tod geht? Ist es demokratisch, in Krisenzeiten Einschränkungen einzuhalten oder gegen Vorgaben zu rebellieren? Wenn du Lust hast deine eigenen Widersprüche zu erfahren, fiese Fragen zu hören und am Ende etwas Verwirrung davon zu tragen, dann komm zu unserem Workshop und erlebe und reflektiere die Zumutungen der Demokratie in Krisenzeiten. Wir arbeiten dazu mit dem israelischen Demokratielernprogramm „Betzavta – Mehr als eine Demokratie“ und freuen uns auf kurzweiliges Miteinander.
Workshop Mit Katarzyna Wieczerzak und Miriam Flick (Panthea Mime Theater)
In ihrem Physical Theatre Workshop gehen die Künstlerinnen vom Panthea Mime Theatre der Frage nach, wie wir unserem persönlichen Erleben im Angesicht einer Klimakrise einen physisch-theatralen Ausdruck verleihen können. Klimaaktivistin Luisa Neubauer schreibt, dass die Auseinandersetzung mit der Klimakrise eine neue Sprache brauche, um ihre Brisanz spürbar zu machen. Dieses Statement aufgreifend, suchen wir mit euch einen körperlichen Ausdruck, der das erfasst, was Sprache nicht ergreifen kann. Wir alle kennen Themen wie die Klimakrise, Natur- oder Umweltschutz auch aus unserem Alltag. Diesem Erleben wollen wir mit euch über physisches Theater nachspüren und ihm Ausdruck verleihen.
Gespräch mit Vanessa Thielemann
Wie können nachhaltige CoWorkation Konzepte gestaltet werden? Nachhaltig in Bezug auf die Anreise (Brandenburg statt Bali – oder andere schöne Orte nicht weit weg) und im Hinblick auf die inhaltliche Ausgestaltung (Projekte vorantreiben und dabei in Balance bleiben). Was brauchen Menschen und Orte und welche Kooperationen und Netzwerke können daraus entstehen? Vanessa von BrALI_statt_Bali ist mit diesem Ansatz gestartet und freut sich auf Austausch mit Akteur*innen und Interessierten.
Werkstatt mit Schreibimpulsen, Dr. Anna Eckert und Dr. Inga Haese
Egal ob kreativ, literarisch, automatisch, story- oder retelling – in der Werkstatt üben wir anhand von Impulsen ins Schreiben zu kommen. Vielleicht möchtest du gerne öfter schreiben, vielleicht suchst du etwas, das den Brunnen füllt? Hier geht es nicht um Pflicht und Meisterschaft, sondern gewissermaßen darum, den Apfel zu waschen, die Himbeeren zu gießen, um Ausprobieren, Faszination und Magie: „to find out what I’m thinking, what I’m looking at, what I see and what it means. What I want, and what I fear“ (Joan Didion).
Mit Expertise in sozialwissenschaftlichem und literarischem Schreiben geben wir euch eine kleine Einführung, der Fokus liegt jedoch auf drei Übungen mit Rückmeldungsrunden, wir schließen mit einer Liste der verbotenen Freuden! Bringt euer bevorzugtes Schreibgerät mit, wir freuen uns!
Gespräch mit Franziska Stölzel, UNU Flores
Die Lausitz und viele Entscheidungsträger*innen verkaufen die Lausitz gern als Modellregion für Kohleausstieg, Neustrukturierung und Netzwerkarbeit. Tatsächlich ist die Region ein großer Spielraum für die Menschen vor Ort, um viel Neues auszuprobieren. Die Möglichkeiten und Ideen sind so interdisziplinär wie inspirierend. Wir möchten darüber sprechen, welchen Eindruck andere Transformationsregionen von der Lausitz haben und wie diese Ideen für ihren eigenen Vorteil nutzen wollen.
Hands-On Workshop mit Stefan Mömkes, Neulandgewinner
Auch beim 3. ÜBERLAND-Festival wird Stefan Mömkes mit dem Rauhbank-Team dabei sein. In der mobilen Tischlerei entsteht nach Stapelstühlen und Hollywoodschaukel diesmal praktische Hitschen (kleine Bänkchen). Die mobile Werkstatt von Neulandgewinner Stefan Mömkes wird inzwischen nicht nur von Geflüchteten genutzt, sondern hat ihren Ausgangs- und Ruhepunkt jetzt in Plothen gefunden. Dort ermöglicht sie es auch Senior*innen tätig zu werden und wird zum Anker für Überlegungen und Diskussionen zur Belebung von Allmende für Begegnung und Daseinsvorsorge.
Workshop mit Maike Steuer, Kreativkonsum Kriebitzsch
Du hast zwei gesunde Füße und Bock auf Bewegung? Super, denn mehr braucht es nicht, um zusammen mit Maike 1,2,3 und 4,5,6 die ersten Grundschritte beim Salsa tanzen zu machen. Gute Laune inklusive!
Workshop mit Julia Senft und Schirin Steinhauer (Thünen Institut für Regionalentwicklung)
Was haben ländliche Räume, was Städte nicht haben? Land!
Wiesen, Felder, Wälder, Moore, Naturschutzgebiete oder Wirtschaftsflächen, die Flächen zwischen den Dörfern sind divers und werden unterschiedlich genutzt. Dabei stehen wir vor einer der wesentlichen Zukunftsfragen: Wie können wir auf dem Land wohnen, wirtschaften, Lebensmittel und Energie erzeugen und dabei die Umwelt und das Klima schonen? Vielerorts machen sich Menschen auf den Weg, innovative und nachhaltige Projekte in der Landnutzung, Landwirtschaft und Landschaftsgestaltung umzusetzen. Dabei entstehen neue soziale Praktiken, etablieren und verbreiten sich.
In diesem Workshop wollen wir gemeinsam soziale/nichttechnische Innovationen als Lösungsansatz genauer betrachten, eine Karte der sozialen Land-Innovationen erstellen und reflektieren, welche Rolle die Ressource Land in unserem Wirken spielt.
Diskussion mit Fridtjof Florian Dossin
Das Institut für Graue Energie ist eine Initiative von Menschen aus den Bereichen der Urbanistik, Planung, Architektur und Gestaltung, die sich der umsetzungsorientierten Erforschung der “Grauen Energie” widmet. Wir beschäftigen uns mit Gebäuden, die sich einer Umnutzung aufgrund komplexer Bedingungen bisher entzogen haben – sei es durch industrielle Vornutzung, uneindeutige Besitzverhältnisse, eine ungewöhnliche Baustruktur oder eine unbequeme Vergangenheit… Diese Gebäude und die durch den Bau gebundene Graue Energie begreifen wir als wesentliche Ressource zur gemeinwohlorientierten Regionalentwicklung und erproben neue Umgangsweisen in unseren Reallaboren. Auf dem Überlandfestival diskutieren wir die Anschlussfähigkeit des Konzepts der Grauen Energie und welche Potenziale für die Entwicklung und Gestaltung von ländlichen Räumen hierin liegen.
Trutz Brachvogel mit dem Startup Mobil
Der mobile Informationsstand und Treffpunkt soll in gemütlicher Wohnzimmeratmosphäre über Gründungen und Selbstständigkeiten informieren. Das Gründerökosystem Startup Lausitz ist ein nichtkommerzielles, stetig wachsendes, offenes Netzwerk, gefördert vom Bundeswirtschaftsministerium und dem Beauftragten der Bundesregierung für die neuen Bundesländer. Wir arbeiten daran, alle Akteur*innen des Lausitzer Gründungsgeschehens, z. B. Gründungsberatungen und Wirtschaftsförderungen, stärker zu vernetzen, sichtbarer und noch zugänglicher zu machen.
Fishbowl mit Heiko Knopf (Stv. Bundesvorsitzender BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Ländliche Räume haben in unterschiedlichen Regionen abweichende strukturelle Voraussetzungen, Probleme und Entwicklungschancen – dieser Heterogenität gilt es mit möglichst passgenauen Antworten und Lösungen zu begegnen. Wie kann dieses Ziel umgesetzt werden? Und welche Rolle spielen dabei Politik, Parteien und zivilgesellschaftliche Akteur*innen?
Film mit Andrea Spee-Keller (Frauen.Wahl.LOKAL Oberlausitz)
In dem 35-minütigen Dokumentarfilm “ich bin auch gerne ich!” erzählen 22 Frauen aus ihrem Leben und Alltag in Bautzen und der Region. Was erleben sie? Wofür setzen sie sich ein? Was leisten sie tagtäglich? Welche Hürden müssen sie nehmen? Was macht sie stark? Sie sprechen über Erfolge und Nichterreichtes, über Hoffnungen und Wünsche. Der Film nähert sich so der Frage, was es bedeutet Frau und engagiert zu sein in Ostsachsen.
Der Film entstand 2020 anlässlich 30 Jahre Gleichstellungsarbeit als kollaboratives Projekt der Fraueninitiative Bautzen e. V. und den Gleichstellungsbeauftragten der Stadt und des Landkreises Bautzen in Zusammenarbeit mit Bettina Renner (Regie) und Carolin Röckelein (Schnitt). Link zum Trailer
Buchvorstellung mit Barbara Schubert
Nicht nur auf dem Land bilden sich immer mehr Initiativen, die gemeinschaftlich ihr Umfeld gestalten wollen. Der Anfang ist meist leicht gemacht, doch fast jede Initiative gerät irgendwann in schwieriges Fahrwasser. Unser Handbuch sammelt die Erfahrungen von sieben sehr unterschiedlichen Initiativen: Was braucht es, um den langen Atem zu behalten und Krisen zu überstehen?
Erzählsalon mit Katrin Rohnstock (Rohnstock Biografien)
„Erzähle, wie Du mit Deinem Projekt die ländliche Entwicklung belebst.“ – ein Erzählsalon, in dem Akteure des ländlichen Raums eingeladen sind, ihre Projekt-Geschichte zu erzählen. Anschließend gibt es eine Auswertungsrunde, wie ein Erzählsalon entsteht, was er bewirkt bei den Erzählenden und Zuhörenden und warum man damit Menschen wirkungsvoll vernetzen kann. Der Erzählsalon ist ein Format, das von Rohnstock Biografien entwickelt und in der Lausitz, aber auch in anderen Regionen schon vielfach mit großem Erfolg angewandt wurde.
Workshop mit re:set – Jugend gegen Hass im Netz, debunk – Prävention gegen Antisemitismus und Verschwörungsideologien in Sachsen, Amadeu Antonio Stiftung Sachsen
Instagram, TikTok, WhatsApp – diese und andere Apps sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Zu Recht! Sie sind unkompliziert, machen Spaß und unsere Freund*innen und Vorbilder sind nur ein paar Klicks weit entfernt. Es gibt aber auch viele Herausforderungen, die uns im Internet begegnen – zum Beispiel Hassbotschaften per Nachricht oder Desinformationen in den Kommentarspalten.
In unserem Workshop wollen wir gemeinsam mit euch schauen: Was ist Hassrede und wie erkenne ich diese? Woran erkenne ich Desinformationen und wie gehe ich mit Verschwörungserzählungen um? Und welche Handlungsmöglichkeiten gibt es, um Zivilcourage auch im digitalen Raum zu leben?
Präsentation des Konzeptes und Diskussion mit Gunter Kramp
Das Ackersyndikat wurde Ende 2020 als Schwesterorganisation des Mietshäuser Syndikats gegründet, um die Erfahrungen aus über 170 selbstorganisierten Immobilienprojekten auch für die Landwirtschaft nutzbar zu machen.
Mit dem Ackersyndikat gibt es ein Konzept, um im starken Netzwerk des Mietshäusersyndikats auch landwirtschaftliche Höfe dem spekulativen Immobilienmarkt zu entziehen. Höfe und ihre Bewirtschaftungsweise können damit stiftungsartig gesichert werden. Gleichzeitg können die Nutzer*innen im Alltag über ihren Hof verfügen, ohne, dass eine zentrale Organisation ihnen reinredet. Das Ackersyndikat ist damit ein attraktives Konzept, sowohl für außerfamiliäre Hofübergaben, wie auch für Neugründungen von Höfen. In diesem Jahr ist das erste Projekt realisiert worden, einige weitere sind in Arbeit.
Workshop mit Roman Grabolle, Dezentrale – Netz für gemeinschaftliches Wohnen in Sachsen
Verändert das Überschwappen von Menschen, Ideen und Lebensstilen aus den Großstädten die (nahegelegenen) ländlichen Räume und wenn ja, wie und warum? Wie gehen Politik und Gesellschaft aktuell damit um? Besteht überhaupt die Gefahr, dass damit auch problematische Entwicklungen wie Gentrifizierung einhergehen? Und wie könnte dem entgegengewirkt werden? In dem Workshop sollen die Motive und Erfahrungen von „landlustigen Pionier*innen“ gesammelt und Notwendigkeiten und Handlungsoptionen einer gemeinwohlorientierten Wohnungs- und Bodenpolitik „auf dem Land“ diskutiert werden. In diesem Artikel werden schon einige Inhalte des Workshops angerissen.
Workshop mit Caroline Meder (BAG Planen Bauen Wohnen Bündnis 90/Die Grünen)
Wer einen Bauantrag für einen Anbau, Umbau oder Neubau stellt, kann Glück – und damit einen schnellen, unkomplizierten Bescheid von der Gemeinde bekommen – oder Pech haben. Oft stehen jetzt Frust und Sorgen ins Haus. Es gibt mannigfaltige Gründe, warum Bauanträge abgelehnt werden, und es kommt häufig vor. Bestehen Fragen zum §35? Oder gibt’s beispielsweise Ärger mit den Abstandsflächen?
Im Workshop versuchen wir Antworten und Lösungen zu finden zu allen Fragen und Problemstellungen rund ums Thema Bauantrag. Wir wollen an Hand von euren mitgebrachten Fällen arbeiten – nützlich und konkret. Frust abladen ist auch unbedingt erlaubt. Expertise bringen mit:
Sabine Kern, Architektin und Assessorin im Städtebau, Brandenburg
Gerhard Zickenheiner, Architekt und Stadt- und Regionalplaner, Südbaden
Workshop mit Ira Roschlau, Lutz Engelke (Denkraum Ost)
Wie erzählt man neue Geschichten aus Ostdeutschland? Wie macht man regionale Stimmen hörbar und wie entstehen neue Konzepte von Wissen, Vernetzung und Arbeit in der Verbindung von ländlichen und urbanen Themen? Im Workshop werden Methoden dargestellt, wie man eigene Ideen erfolgreich umsetzt. U.a. wird dies am Prototypenprojekt Berzdorfer See vorgestellt.
Präsentation von Gunter Kramp
Das Projekt Telecommons hat sich zum Ziel gesetzt eine gemeinschaftsgetragene Telefongesellschaft zu werden – im Eigentum und unter Kontrolle der Nutzer*innen. Inzwischen ist der kleine Keim schon ganz gut gediehen. Telecommons bietet Festnetz Voice Over IP Telefonie, Telefonanlage und Netzwerkdienstleistungen für Gemeinschaftsprojekte und ökologisch-sozial orientierte Unternehmen. Perspektivisch wollen wir ein Partner für Gemeinschaften werden, die selbstorganisiert Glasfaseranschlüsse legen wollen.
Netzwerktreffen der gemeinschaftlichen Wohnprojekte in der Oberlausitz
Schönes, weites Land und bunte, historische, verschlafene Städtchen: unendlicher Raum für Visionen und Ideen für ein anderes Leben in Gemeinschaften. In den letzten Jahren und Jahrzehnten entstanden zahlreiche gemeinschaftliche Wohnprojekte in der Oberlausitz. Manche haben sich fest in ihren Dörfern und Stadtteilen verwurzelt, andere kommen gerade erst an. Wahrscheinlich haben viele von unseren Wohn- und Lebensentwürfen ähnliche Ziele und Ansätze, man hört und liest, was sich tut und auch von Neuentstandenem. Ausgehend von der Auguste77 (Olbersdorf) und dem KuxBau (Hainewalde) möchten wir Verbindungen zwischen den gemeinschaftlichen Lebensprojekten in der Oberlausitz schaffen. Wir sind neugierig auf gewachsene Projekte und Neustartende, wollen unseren Tellerrand erweitern und uns einfach mal kennenlernen, statt nur von Weitem zu wissen, dass es euch gibt.
Workshop mit Uta Berghöfer (Moortheater Malchin, Neulandgewinnerin)
Freies kreatives Schreiben ist eine Möglichkeit, sich mit der Natur zu verbinden, zur Ruhe zu kommen, Ideen zu spinnen, Geschichten zu (er)finden oder einfach den Gedanken freien Lauf zu lassen. Im Workshop berichten wir von den Schreib-Erfahrungen beim Moortheater und dann schreiben wir mit euch los! Mit verschiedenen Schreibexperimenten machen wir auch ungeübten Schreiber*innen den Anfang leicht.
Workshop und Diskussion mit Norbert Rost, Janet Conrad und Anna Olbrich
Eine Vorstellung, wie eine nachhaltige Zukunft unserer Städte aussehen kann, müssen wir schon selbst entwickeln. Allein kommen wir aber nicht weiter: Für gelingende Transformationsprozesse braucht es gleichberechtigte Partnerschaften zwischen Zivilgesellschaft und Stadtverwaltung. Norbert Rost, ehemaliger Leiter der „Zukunftsstadt Dresden“, und der Arbeitskreis „Görlitz nachhaltig“ haben frische Visionen für ein nachhaltiges Görlitz gesammelt. Im Workshop werden diese vorgestellt und mit den Teilnehmenden diskutiert, wie die praktische Zusammenarbeit zwischen Kommune und Engagierten nun gelingen kann und sich das Kooperationspotenzial nutzen lässt.
Workshop mit Birger Höhn (Mitglied des Sprecher*innenrat LIGA Selbstvertretung Sachsen, Landesinklusionsbeauftragter der sächsischen Linken)
Wir begeben uns eine Reise von Ableismus – beginnen mit der schrecklichsten Form, die in der NS-„Euthanasie“ seinen traurigen Höhepunkt fand, zu Empowerment und Inklusion in unseren Communitys. Wir begeben uns auf eine eigene Reise: Wo begegnen wir Menschen mit Behinderung, in unserem (familiären, freundschaftlichen, Community) Umfeld, und was für Barrieren sind da vorhanden? Und wie könnten diese Barrieren reduziert werden und Inklusion sowie Empowerment als Bereicherung für uns alle empfunden und gesehen werden?
Diese und weitere Fragen werden uns im Workshop begleiten und hoffentlich gute Denkanstöße fürs inklusive Alltagsleben in unseren Communitys geben können.
Gespräch mit Ralf Koch (Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide)
Lichtverschmutzung gehört zu den leider noch unbekannten Umweltproblemen unserer Zeit. Trotz der Zunahme der Beleuchtung zwischen 6-10% jährlich in Europa ist noch keine Trendwende erkennbar, denn nach wie vor ist der Begriff „Licht“ positiv besetzt und das Fehlen von Beleuchtung und von Licht wird als beängstigend und rückschrittlich wahrgenommen. Die Umstellung der öffentlichen Beleuchtung auf LED-Technik hat diesen Prozess noch verstärkt.Mittlerweile gibt es aber in Deutschland innovative Regionen, die diesen Prozess umkehren wollen und sich für den Schutz der Dunkelheit der Nacht einsetzen.
Die Gesprächsrunde will das Problem darstellen und Wege aufzeigen, was man gegen die fortschreitende Lichtverschmutzung tun kann.
Infostand & Siebdruck Anleitung
Ihr wollt wissen was Siebdruck ist und es selber mal ausprobieren? Dann habt ihr am Stand des Kühlhaus-Teams die Möglichkeit dazu. Wir haben einige Motive für euch vorbereitet und Beutel zum bedrucken dabei. Ihr könnt natürlich auch gern eigene Textilien oder Stoffe mitbringen und ganz individuell bedrucken.
Das Besondere in diesem Jahr: druckt euch eure Festival-Shirts selbst! Bringt dazu einfach euer Textil der Wahl mit und verseht es mit dem Überland Logo!
Neben all dem könnt ihr euch noch zum Kühlhaus-Projekt und dem Verein informieren.
Vortrag und Diskussion mit Dorothe Herzog und Christina Strohm, Mein Grundeinkommen e.V.
Workshop mit dem Theater Fragile
Vom 11. – 13.9. fand das Festival erstmals auf dem Kühlhaus Gelände in Görlitz statt.